87 km und 1800 Höhenmeter, der Comrades ist bezwungen

Hans-Jürgen Rohkämper aus Schermbeck und Martin Lohbreyer aus Lembeck nahmen mit großem Erfolg am 94. Comrades-Ultra-Marathon in Südafrika teil. Bei dem Lauf bewältigten sie nicht nur 87 Kilometer sondern zusätzlich 1800 Höhenmeter. Das Zeitlimit für die 20.000 Starter beträgt exakt zwölf Stunden, was für beide jedoch kein Problem darstellte. Rohkämper finishte in 8:15 Stunden (Platz 1253) und Lohbreyer in 7:25 Stunden (Platz 464).

Der Comrades-Marathon wird seit 1921 zwischen den südafrikanischen Städten Durban und Pietermaritzburg ausgetragen wird . Er ist damit der traditionsreichste und zugleich teilnehmerstärkste Ultramarathon weltweit.

Von Anfang an wurde jährlich die Laufrichtung zwischen den beiden Städten gewechselt; die in Durban gestarteten Läufe werden Up Runs, die von Pietermaritzburg ausgehenden Down Runs genannt. In diesem Jahr stand der Up Run an.

Fünf benannte Hügel (analog zur Tierwelt die Big Five) kennzeichnen die Strecke und geben den Läufern eine grobe Orientierung zur Einteilung der Kraftreserven. Zusätzlich ist das Streckenprofil durch ein ständiges Auf und Ab gekennzeichnet, dass den Läufern und Läuferinnen keine Ruhepause gönnt.

In Südafrika hat die Laufveranstaltung einen sehr hohen Stellenwert. In der Woche vor und nach dem Comrades-Marathon gibt es in und um Durban nur noch dieses Thema. So wurden auch Rohkämper und Lohbreyer von wildfremden Menschen angesprochen: ‚Läufst du beim Comrades, wish you the best‘

Nach der südafrikanischen Nationalhymne und dem Lied „Shosholoza“ schwarzer südafrikanischer Bahnarbeiter sowie zwei Hahnenschreien wurden die Läufer mit einem Kanonenschuss auf die Strecke geschickt.

Beide waren gut vorbereitet und liefen zunächst alle Steigungen, um im Rhythmus zu bleiben. So absolvierten sie die ‚ersten‘ 44km mit einem Schnitt von etwa fünf Minuten. Aber auch mit guter Rennabteilung kam irgendwann der Punkt an dem der Körper zum ersten Mal rebellierte. Fast alle Läufer erfahren dies nach der Passage des höchsten Punktes an der Umlass Road, 17km vor dem Ziel, wo die erste lange Bergabpassage und die damit veränderte Belastung auf die Muskulatur zu schlagartiger Verkrampfung der Beine führt.

Mit verkürzter Schrittlänge und dafür höherer Frequenz kamen beide jedoch weiter gut voran. Auf sie wartete noch die mit Abstand größte Herausforderung des Comrades. Die Steigungen Little Pollys und Polly Shortts. Und gerade Polly Shortts, kurz vor dem Ziel, ist für alle Läufer eine Wand, die es zu bezwingen gilt. Da hieß es für beide dann auch mal, einige Meter zu gehen, um bei Kräften zu bleiben.

Zahllose Zuschauer unterstützten an dieser schwierigen Stelle die Läufer. So erreichten Rohkämper und Lohbreyer sicher und mit einer großen Leistung das Ziel im Stadion von Pietermaritzburg.

Und nur einen Tag später stand ihr Entschluss fest: In zwei Jahren, bei der 100-Jahr-Feier wollen sie beide wieder dabei sein.

 

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