Team Lembeck beim ROSE 24h von Duisburg 2023
Es ist wieder so weit, eines der größten MTB Rennen des Jahres wird wieder im Duisburger Landschaftspark-Nord ausgetragen. Circa 1100 Fahrer, verteilt auf insgesamt 279 Teams treten in verschiedenen Teams (Solo-Fahrer, 2er, 4er und 8er) an, um innerhalb der nächsten 24 Stunden so viele Runden wie möglich durch die ehrwürdigen Kulissen der industriellen Hochzeit des Ruhrgebiets zu absolvieren. Der SV Lembeck lässt sich das Event nicht entgehen und schickt zwei Teams in die Spur. Hubert Schulte-Huxel nebst Sohn Linus brauchen wohl dieses Jahr noch eine extra Herausforderungen und so stellen sie das 2er Team. Hier soll nicht unerwähnt bleiben, dass Hubert gerade noch im Juli den Ötztaler Radmarathon (227 km über 4 Alpenpässe) erfolgreich hinter sich gebracht hatte. Das 4er Team mit Leader Jochen Bahde, André Schulte im Walde, Holger Brandt und Henrik Christiansen ist ebenfalls bereit den Kampf gegen Zeit, Wetter, Müdigkeit und Anstiege aufzunehmen.
Linus, Hubert, Jochen, André, Henrik, Holger (v.l.n.r.)
Klingt nach einer Menge Spaß und mit der Vorfreude im Rücken ist das Fahrerlager schnell eingerichtet und alles auf den Punkt bzw. für den Start vorbereitet.
Pünktlich 12.00 Uhr ist das Rennen freigegeben und die ersten Protagonisten fräsen, unter lauten Anfeuerrungsrufen der vielzähligen Zuschauer, das Stollenprofilmuster in die Schotterpiste.
Jochen und Hubert übernehmen den Start, ab jetzt läuft der Countdown, nun heißt es; 24h lang alles rausballern was geht. Tagsüber fährt jeder 2 Runden durch, also ca. 40 Minuten, somit ist jeder im 4er Team alle 2 Stunden in den Loipen; im 2er entsprechend öfter. Noch bei trockenen Bedingungen wird Runde um Runde alles aus Mensch und Maschine herausgedrückt, dann, wie erwartet, öffnet der Himmel seine Schleusen und aus weißen, schweißnassen Shirts werden graue, regennasse. Nun gilt es Ruhe und vor allem Kontrolle über das Rad zu bewahren, denn die Strecke verwandelt sich in Sekundenschnelle in eine teilweise matschige Rutschbahn. Wo man gerade noch voller Elan die Anstiege hoch rollte, rutscht man nun mit dreifacher Anstrengung hinauf.
Zum Glück zeigt Petrus im weiteren Rennverlauf Mitgefühl für die Racer und stellt die himmlische Bewässerung fast, bzw. auf Sparmodus ein.
So langsam kommt Routine rein; in der Wechselzone den Staffelstab übergeben und den nächsten ins Rennen schicken, erst Bike dann Fahrer von Schmutz befreien, umziehen, essen, trinken, ausruhen, frische Sachen anziehen, Kette ölen, Luftdruck prüfen und zurück in die Wechselzone, denn die zwei Stunden sind schon wieder um und es heißt: ‚nach der Runde ist vor der Runde‘.
Als Holger irgendwann abends die Live-Rangliste online checkt gefolgt von einem ungläubigen: „He Leute, wir sind auf dem 2. Platz“ merken wir das wir ganz gut im Rennen sind. Fortan wird nach jedem Wechsel die Rangliste geprüft; wo stehen wir, wie ist der Abstand nach vorne und hinten.
Die Nacht bricht an, die Lampen werden an Helm und Maschine montiert. Ab jetzt gibt es nicht nur den Kampf um gute Rundenzeiten, auch gegen die Müdigkeit muss angekämpft werden.
Am Ende der Nacht, mit aufgehender Sonne und dem Ziel vor Augen, vergeht für alle Rennfahrer die Zeit nochmal schneller. Jeder noch ein paar Runden aufs Pedal drücken, bloß keinen Defekt, durchhalten, wissend; die anderen sind auch müde; schaffen es das 4er und 2er Team tatsächlich ihre Platzierungen zu verteidigen und so reichen die 70 absolvierte Runden des 4er Teams zum 2.Platz und die bärenstarken 68 Runden von Hubert und Linus im 2er Team zum 5. Platz in der jeweiligen Kategorie. Beide Team Lembeck sind damit in den Top 50 von 279, wenn das kein Grund zum Feiern ist.
Autor: Henrik Christiansen